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Gott, wo bist du?

Pace
Datum:
Veröffentlicht: 5.3.22
Von:
Markus Schürrer
Ein anderes Gebet um den Frieden

Gott, wo bist du?

Zeige dich den Kindern von Charkiw, die weinen und schreien und die Augen schließen, um sich in eine heile Welt zu träumen, die es für sie nicht gibt.

Zeige dich den Frauen von Mariupol, die auf der Flucht an nichts anderes denken können, als das Leben ihrer Kinder und ihr eigenes Leben zu retten,

Zeige dich den Männer von Kiew, die an der Grenze einen allerletzten Blick auf ihre Frauen und Kinder werfen.

Zeige dich den Alten von Cherson, die zu schwach oder zu krank sind, um noch fliehen zu können.

Zeige dich den Angehörigen in Deutschland, die auf ein Lebenszeichen ihrer Familien warten.

Zeige dich denen, die schon seit Jahren im Krieg leben und an deren Leid wir uns viel zu sehr gewöhnt haben: in Syrien, in Afghanistan, im Sudan.

Zeige dich denen, deren Leben auf dem Mittelmeer am seidenen Faden hängt, weil sie Frieden suchen.

Zeige dich allen, aus deren Gesicht wir die Angst herauslesen können.

Zeige dich denen, die im Krieg oder auf der Flucht ums Leben gekommen sind.

Zeige dich den Regierenden, die durch Worte und Taten zum Frieden oder zum Krieg beitragen.

Zeige dich uns, deiner Schöpfung, deiner Welt.

Schweige nicht, jetzt, wo wir dich brauchen.

Gott, bist du? Gott, wo bist du? Oder ist diese Welt Gott los?

Ich will weiter an dich glauben, auf dich hoffen, mit dir an einer friedlichen Welt bauen.

Gott, wirke Frieden!