Von „Kerzen tragen“ zu „Licht Christi werden“

Impuls von Pfarrvikar Patrice Mor Faye
Das am 40. Tag nach Weihnachten gefeierte Fest der Darstellung des Herrn beschließt die Reihe der weihnachtlichen Feste. Im Evangelium (Lk 2/29-32), vom Heiligen Geist erleuchtet, preist Simeon Jesus als Heil der Völker und Licht zur Erleuchtung der Heiden. Später sagte Jesus selbst: „Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis umhergehen, sondern wird das Licht des Lebens haben“ (Joh.8/12b). „Empfange das Licht Christi“, sagt der Zelebrant am Tag der Taufe. Die Taufe gibt uns dieses „Licht Christi“, das wir empfangen und weiter- und vorantragen sollen, aber sie macht uns zum Licht, das auf Christus weist und zu ihm führt. Also die Taufe macht uns zum Licht für unsere Mitmenschen, gemäß diesem Wort Jesu: Ihr seid das Licht der Welt… Man zündet (auch) nicht ein Licht an und stülpt ein Gefäß darüber, sondern man stellt es auf den Leuchter; dann leuchtet es allen im Haus. So soll euer Licht vor den Menschen Leuchten (Mt 5/14a, 15-16a). Das Fest der Darstellung des Herrn beschließt ja die Weihnachtlichen Feste aber zugleich eröffnet es unsere örtliche und weltweite Mission, jeden Tag, als Jünger Christi, christliche Sterne und Lichter für die anderen zu sein. Dazu möge uns dieser folgende Impuls von Dr. Rudolf Voderholzer, Bischof von Regensburg, helfen: „Uns allen, die wir die Kirche sind, ist ein Licht anvertraut, das wir nicht unter den Scheffel stellen dürfen, das wir nicht wie ein „schwarzes Loch“ absorbieren dürfen, indem wir nur um uns selber kreisen. Wir haben heute die Kerzen gesegnet, die uns lebendiges Licht schenken und die wir in so vielfältiger Weise das ganze Kirchenjahr über in der Kirche brauchen. Vom ersten Tag unseres Christenseins an begleitet uns das Licht, das uns mit der Taufkerze anvertraut wurde. In diesem Licht sind wir in Christus eingetaucht. Ja, auch wir dürfen schon, wie Simeon und Hanna, das Licht schauen. Lassen wir uns von ihm anstecken, lassen wir uns von ihm innerlich froh machen, damit wir Christus, das Licht der Völker, auch weiterschenken und andere froh machen können“. Das „Licht Christi“ empfangen, es tragen und, viel mehr, es werden. „Ihr seid das Licht der Welt“!