"Was dud mir daugn?"

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Kurz vor dem Urlaub gibt’s noch so vieles zu erledigen. Gönnen Sie sich einige Momente der Stille und des Nachdenkens. Wenn Sie mögen, suchen Sie sich einen Ort, an dem Sie sich wohlfühlen, und an dem Sie zur Ruhe kommen können. Zünden Sie gerne eine Kerze an und schalten zu den Impulsfragen ruhige Musik ein.
Noch so viel zu tun. Aber was "taugt" mir?
- Wenn ich an das letzte (Berufs-)Jahr denke, fällt mir ein…
- Was hat mich umgetrieben, Nerven und Kraft gekostet?
- Welche schönen Momente habe ich erlebt?
- Was möchte ich nicht missen? Was hat mir "getaugt"?
- Wenn ich an die bevorstehenden Aktionen und Begegnungen auf Arbeit und Zuhause denke: Was „taugt“ mir? Worauf freue ich mich?
- Wenn ich an den Urlaub denke: Was „taugt“ mir? Worauf freue ich mich?
Nicht immer taugt mir alles, was mir widerfährt
Der Beter des Psalms 126 stellt fest, dass ihm sozusagen njicht immer alles "taugt", was ihm widerfährt:
Als der Herr das Los der Gefangenschaft Zions wendete, da waren wir alle wie Träumende. Da war unser Mund voll Lachen und unsere Zunge voll Jubel. Da sagte man unter den andern Völkern: «Der Herr hat an ihnen Großes getan.» Ja, Großes hat der Herr an uns getan. Da waren wir fröhlich.
Wende doch, Herr, unser Geschick, wie du versiegte Bäche wieder füllst im Südland. Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Sie gehen hin unter Tränen und tragen den Samen zur Aussaat. Sie kommen wieder mit Jubel und bringen ihre Garben ein.
Der Psalm 126 erinnert an die wunderbaren Taten Gottes, als er sein Volk aus der Gefangenschaft Babylons befreite und sie in die Heimat zurückkehren durften. Wie im Traum erfüllten sich ihre innigsten Wünsche und ihre tiefste Sehnsucht. Ihre Freude und Jubel waren ohne Grenzen! Gott hatte ihr Geschick gewendet.
Aber der Psalm bleibt nicht bei der Freude stehen. Aus dem Lied der Erinnerung wird ein Lied der Klage. Das harte Leben hat die Israeliten zurück, Arbeit quälte, Preise explodierten. Trotz Befreiung alles andere als der Himmel auf Erden!
Ist das nicht auch bei uns so? Gute Zeiten, erlebte Freude, geschenktes Glück können schnell verblassen, wenn alltägliche Sorgen und Nöte umtreiben. Nicht immer taugt mir alles, was mir widerfährt.
Erinnerung und Klage finden im Psalm zusammen zu einem Lied der Erlösung. Doch bleibt er realistisch: Das Leben besteht aus Freude und Leid. Aber es gibt noch mehr!
„Des dud mir daugn!“
Die Beter des Psalms jammern und resignieren nicht – sie klagen. Sie bringen ihre Erfahrungen vor Gott. Sie vertrauen darauf, dass sie sich immer an ihn wenden können – egal wie es ihnen geht. Sie hoffen darauf, dass Gott sie weiterhin begleitet. Und sie glauben fest an bessere Zeiten. Dass ihnen das passiert, was ihnen „taugt“.
Erinnern Sie die Frage vorhin: „Was ‚taugt‘ mir?“ – Werner Schmidbauer und Martin Kälberer würden sagen: „Des dud mir daugn!“ - oder besser: singen.
Bitten wir bei all dem, was nun vor uns steht, was uns taugt und was uns nicht taugt, was uns erfreut und leicht fällt, was uns belastet und eher schwer fällt, um Gottes Segen:
Segne du uns, mitgehender Gott, du, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.
Weitere Impulse
unserer evangelischen Kollegen unter Lebenszeichen aus Johannes.